Ursprünglich stammt der Karpfen aus Asien...

...die Römer brachten ihn nach Europa. Im Mittelalter wurden Karpfen zunehmend in Teichen gehalten - der Karpfen ist deswegen wesentlicher Bestandteil der Esskultur des Mittelalters.

Seine ursprüngliche Heimat reichte von Japan und China über Mittelasien bis in die Unterläufe der großen südosteuropäischen Ströme von der Donau bis zur Wolga. Heute hat sich sein Verbreitungsgebiet bis nach Nordamerika, Australien und Afrika ausgedehnt.

Der Besatz von Teichen mit Karpfen war teils eine Nebennutzung, weil die Teiche vor allem der Wasserrückhaltung dienten, um Mühlen anzutreiben.
Wegen der umfangreichen christlichen Speisegebote, die an bis zu 150 Fastentagen keinen Verzehr von Fleisch erlaubten, entwickelte sich aber auch eine gezielte Teichwirtschaft, um Süßwasserfische für die Fastenzeit heranzuziehen. Es ist nicht sicher, welche Faktoren dazu beigetragen haben, dass Karpfen nach dem Jahre 1000 auch in Zentral- und Westeuropa vorkamen. Die Klimaerwärmung in der Übergangsphase vom Früh- zum Hochmittelalter kann dazu beigetragen haben, dass sich diese Fischart natürlich ausbreitete.

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Der Ethnologe Brian Fagan hält es für wahrscheinlicher, dass Mönche und Nonnen diese Fischart gezielt einführten, um ihre Ernährung während der Fastenzeit abwechslungsreicher zu gestalten.  Karpfen gedeihen auch in Wasser mit einem niedrigen Sauerstoffgehalt und sind daher prädestiniert für eine Zucht in flachen Teichen. Einzelne Klöster und Adelige besaßen zum Teil sehr weitläufige Teichwirtschaften, in denen diese Fische für die Fastenzeit herangezogen wurden.

Die Spuren dieser Teichanlagen prägen bis heute Teile der europäischen Landschaft und sind Indiz für die Bedeutung von Süßwasserfischen in der mittelalterlichen Ernährung. So finden sich beispielsweise in der Umgebung des Klosters Maulbronn noch die Spuren von rund einem Dutzend großer Fischteiche. Die 400 Quadratkilometer an Teichanlagen rund um das böhmische Třeboň, deren Anlage im Mittelalter begann, dienen bis heute der Karpfenzucht.

 

Quelle wikipedia.org/wiki/Karpfen